Echosounder

von Marie Guilpin

Um die Wechselwirkungen zwischen Räubern und Beutetieren zu verstehen, muss die Beutelandschaft, die den Räubern zur Verfügung steht, charakterisiert und quantifiziert werden. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist die Verwendung hydroakustischer Daten. Echolote sind im Wesentlichen aktive akustische Geräte, die auf verschiedenen Frequenzen schwingen und deren Echos in der Wassersäule aufgezeichnet werden. Wir verwendeten Echolote mit zwei Frequenzen (38 kHz und 70 kHz), die im Lotschacht montiert und unter den Bootsrumpf abgesenkt wurden (siehe Foto unten). Die von den Echoloten aufgezeichneten Daten dokumentieren die Bewegung, Dichte und Verteilung der Beutetiere in der Wassersäule. Die Verwendung von zwei Frequenzen ermöglicht es uns, zwischen verschiedenen Beutetypen zu unterscheiden, z. B. zwischen Fischen, Tintenfischen und Zooplankton innerhalb der ersten 400 m (da die 70 kHz eine höhere Frequenz erreichen, werden sie stärker gedämpft und reichen nicht so tief wie die 38 kHz). Während der Ausfahrt M202 untersuchten wir sowohl tagsüber als auch nachts wichtige Lebensräume für die Nahrungssuche von tief tauchenden Zahnwale. An einem Abend konnten wir eine leichte vertikale Aufwärtswanderung beobachten und sogar einen Meeressäuger in den Daten entdecken (ein starkes und dichtes Echo auf beiden Frequenzen, siehe Echogramm unten). Es ist immer wieder spannend, das Echogramm zu überprüfen und die tiefe Streuschicht (deep scattering layer) zu sehen, vor allem in der Dämmerung, um die vertikale Wanderung (oder das Fehlen davon!) zu beobachten.

Pottwale und Gänse-Schnabelwale fressen unterhalb dessen, was wir mit den an der Oberfläche montierten Echoloten sehen können, und daher fehlen uns Daten aus diesen Tiefen.Wir haben ein autonomes Doppelfrequenz-Echolot (38 kHz und 70 kHz) (WBAT – Wide Band Autonomous Transceiver) verwendet, das auf dem Pelagios-Videogerät montiert und geschleppt wurde, um tiefe Nahrungshabitate zu untersuchen. Die WBAT-Daten liefern uns detaillierte, hochauflösende Daten mit denen wir einzelne Tintenfische identifizieren können! Beim WBAT sehen wir keine Echtzeit-Echogramme, daher war die Überprüfung der Daten nach jedem Tauchgang immer ein spannender Moment! In Kombination mit visuellen Beobachtungen, Daten von Biologgern, Beuteproben und eDNA-Proben gibt uns dies eine einzigartige Möglichkeit, die Umgebung zu charakterisieren und zu verstehen, in der diese tief tauchenden Wale auf Nahrungssuche sind!

Echogramme der 38-kHz- und 70-kHz-Schwinger auf dem Schlepp-Array (WBAT) zeigen die tiefe Streuschicht (oben links), die Aufwärtswanderung der Streuschicht (oben rechts), die tiefe Streuschicht und einen dichten Fischschwarm (unten links) sowie einen potenziellen Meeressäuger (unten rechts).

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